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Ziel: Dieser Artikel soll eine neutrale Entscheidungshilfe beim Kauf eines DMX-Interface bzw. dabei helfen das richtige Interface für einen Eigenbau zu finden
Zielgruppe: vorwiegend DMX Neueinsteiger
Forum: http://www.dmxcontrol.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=9237
Vorwort
Damit eine DMX-Steuerung reibungslos funktioniert, muessen Software, Interface und Geraete zusammenarbeiten.
Besonders wenn man „neu im DMX-Geschaeft“ ist und einsteigen moechte steht man sofort vor der Frage: Welches Interface, welche Software?
Gut man kann Buecher kaufen (Welches wohl nur ;-) ? Ist ein anderes Thema).
Diese Zeilen stellen den Versuch dar bei der Interfaceauswahl eine einfache, schnelle Hilfestellung anzubieten und „evt. versteckten Fallen“ aufzuzeigen. Ob die Zeilen Beruecksichtigung finden, ist natuerlich jedem selbst ueberlassen. Jedoch ist eine wissentlich (evt. falsch) getroffene Entscheidung immer besser als eine (evt. falsch ) unwissentlich getroffene Entscheidung. Genau hier liegt eben der Sinn.
Sie erheben keinen Anspruch auf Vollstaendigkeit und es sind ALLE herzlich eingeladen hier weiter zu Editieren, zu verbessern und evt. weitere „Fallen“ und Problemfaelle aufzuzeigen!
Fuer eine zukunftstraechtige, reuefreie Interface-Entscheidung sollte man bei der Auswahl versuchen sich moeglichst wenig Abhaegigkeiten und Zwaengen auszusetzen.
Nur so ist gewaehrleistet, dass bei einem evt. Wechseln moeglichst wenig Huerden im Wege stehen.
Die Verankerung von Abhaengigkeiten und Zwaengen zwischen Hard- und Software ist leider sowohl bei Fertigprodukten als auch Selbstbauprojekten oft (mehr oder weniger versteckt) zu beobachten.
Dies ist zwar nicht wirklich neu (z.B. Rockefellerprinzip – Wikipedia) wird aber immer wieder gerne implementiert um danach vehement und verteidigend diskutiert zu werden.
DMX-Software
Viele Softwarehersteller lassen sich Ihre Softwareentwicklung durch teure, an die Software gebundene Interfaces finanzieren.
Das verwerfliche hieran ist nicht, dass sie Geld verdienen möchten, sondern dass sie den genauen Zusammenhang (welches Geld für welches Produkt - Hardware oder Software) verbergen und vermischen (auch Subventionierung genannt).
Natürlich wie immer nicht ohne Grund auf der Herstellerseite.
Ein Kunde muss die Möglichkeit haben, sein Geld für gute Produkte seiner Wahl ausgeben zu können.
Bei Subventionsverzerrungen werden falscher weise nur „Krücken über Wasser“ gehalten die sonst keine Chance hätten.
als ein sehr gutes Software-Vorbild sehe ich hier DMXControl:
- mit sehr vielen, unterstützten Interfaces.
- ArtNet-Protokoll Unterstützung
- Nicht zu vergessen das auch für Gäste ohne Anmeldung offene Forum!
DMX-Interface (Fertigprodukt oder Selbstbauprojekt?)
Fertigprodukt
Meiner Meinung nach die schlechteste Wahl aber für Leute ohne die erforderlichen Kenntnisse bzw. dem handwerklichen Geschick wohl der einzige Weg. Erscheint auch einfach da einem „der Hersteller ja alle Entscheidungen abnimmt“. Leider mit der Konsequenz, dass wie so oft im Leben, man schnell verlassen ist sofern man sich auf Andere verlässt und i.a. auf Betriebssystem, Schnittstelle oder DMX-Software festgenagelt wird. Mit entsprechenden Folgen. Ein evt. späterer Wechsel (DMX-Soft, BS, Schnittstelle) erfordert nicht selten einen Neukauf.
Ausgabeplugins / Treiber
Es treten des öfteren Probleme bei dem Wechsel zwischen zwei Betriebssystemrevisionen auf ( z.B.: Win XP -> Win 7 / 8). Daher sollte man sich vor dem Kauf erkundigen ob es die passenden Treiber für das benutze Betriebssystem überhaupt gibt und diese auch funktionieren.
Außerdem gibt es nicht bei jeder Software für alle Interfaces ein sogenanntes Ausgabeplugin welches die Kommunikation zwischen Software und Interface abwickelt. Dies können bei den meisten Softwarepacketen (vokalem aber die Freewares) leicht entwickelt werden. Dies ist aber nicht immer (leicht) möglich da man dazu gewisse Informationen braucht, die aber nicht immer zur Verfügung gestellt werden.
Selbstbauprojekt
Meiner Meinung nach die bessere Wahl. Jedoch auch hier gilt es gern gestellte „Fallen“ zu vermeiden.
Treiber
Immer wieder gerne benutzt und oft unterschaetzt. Hiermit wird ein Interface an Betriebssystem und Schnittstelle gebunden. Die Treiberfalle begrenzt also in zweifacher Hinsicht. Betriebssystem und Schnittstelle (Ausnahme: LAN, ArtNet-Node).
Existiert fuer das gewuenschte Betriebssystem und zur spezifischen Schnittstelle kein Treiber, so ist das Interface ein Fall fuer die Tonne.
Schnittstelle seriell:
Nachteil:
- Treiber erforderlich.
- wurde mehr oder weniger von der Industrie abgeschafft.
Schnittstelle parallel:
Nachteil:
- Treiber erforderlich.
- wurde mehr oder weniger von der Industrie abgeschafft.
Schnittstelle USB:
Nachteil:
- Treiber erforderlich.
- Die Laenge eines USB-Kabels ist recht begrenzt . Das Interface ist also an einen Rechner gebunden und muss in seiner unmittelbaren Umgebung sitzen.
Schnittstelle LAN:
Vorteil:
- KEIN TREIBER ERFORDERLICH (DMX-Soft muss ArtNet unterstuetzen, was aber sehr viele machen)
- sehr oft vorhanden bzw. leicht, preiswert nachruestbar.
- Das Interface kann irgendwo im Netztwerk sitzen. Unter Umstaenden also SEHR weit vom Rechner abgesetzt (dazwischen evt..WLAN oder Internet). Es kann von beliebigen Rechnern im Netzwerk angefahren werden. Gut z.B. bei einer Hausinstallation (oder Ferienwohnung fuer Steuerzwecke) bei der man zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen Rechnern steuern moechte.
Nachteil:
- man benötigt Netzwerkkenntnisse
- eventuell erhöhter technischer Aufwand (Router, sofern größeres Netzwerk)
- es kann in privaten Netzwerken (mit IPs wie z.B.: 192.168.x.x) zu Problemen kommen, da manche ArtNet Interfaces nur in einem bestimmten IP Bereich arbeiten (2.x.x.x / 10.x.x.x)
Layout
Beispiel 1
Das Platinenlayout wird nur als Bild oder .pdf offen gelegt nicht jedoch als Projektfile der Layoutsoftware mit der es erstellt wurde.
So kann zwar die Platine geätzt werden wenn man jedoch Änderungen auf Grund vorhandener Fehler oder sonstige Wünsche (wie z.B. jumperbare Abschlusswiderstände, externe Stromversorgung, Integration in andere Platinen usw.) schnell verwirklichen möchte steht erst mal viel unnötige Arbeit und Zeitverschwendung an.
Wenn überhaupt werden solche „Wünsche“ üblicherweise erst dann ausgeführt wenn der Hersteller Platineben mit der alten Version abgesetzt hat.
Von zeitnah wollen wir mal gar nicht sprechen.
Bei solchen Projekten sollte man sehr zurückhaltend mit seiner Entscheidungsfindung sein.
Es hat immer einen Grund diese Dateien zu unterdrücken und zwar im Allgemeinen nicht den Grund der in den oft folgenden, vehementen und abenteuerlichen Begründungen vorgeschoben wird.
Solch ein Verhalten kann man immer als ein schlechtes Zeichen werten. Positiv gesehen sollte man eigentlich „dankbar“ für die hierdurch indirekt vermittelte Info in Bezug auf die Herstellereinstellung sein.
Beispiel 2
Erstellung 2-seitiger Layouts wo Einseitige ausreichend wären. So wird es schwieriger beim Nachbau. Dies ist allerdings wesentlich schwieriger für den Kunden zu erkennen oder zu beheben. Aber das will man ja auch bei fehlenden Projekt-Files nicht.
Beispiel 3
Verwendung von SMD-Bauteilen. Bei diesem Punkt kann man sehr unterschiedlicher Meinung sein, macht den Selbstbau aber mit Sicherheit nicht einfacher. Wenn man geübt bei der Verarbeitung ist mag es Vorteile haben in Bezug auf die Platinengröße und fehlende Bohrungen. Es gibt auch Bauteile die von der Industrie nur in SMD gefertigt werden. Für die weniger Versierten ein absolutes „no go“.
Auf jeden Fall zu empfehlen:
- Löterfahrung
- gute Augen oder Stirn-, Kopflupe
- ruhige Hände
Bezugsquellen
Die Verwendung „exotischer Bauteile“ welche schlecht (zu wenig Bezugsquellen oder nur beim Autor) zu beschaffen sind.
Galvanische Trennung
Eine galvanische Trennung ist für den DMX-Betrieb nicht zwingend erforderlich. Dennoch ist sie von grossem Vorteil.
Leider kostet sie wegen des etwas höheren Hardwareaufwands etwas mehr Geld, welches aber gut investiert ist.
Je länger jedoch der DMX-Bus wird, desto größer wird auch die Möglichkeit sich ohne galvanische Trennung störende oder sogar zerstörende Signale einzufangen.
Daher wird dringend zu einer galvanischen Trennung geraten. Spätestens wenn man sich einmal eine Schnittstelle abgeschossen hat, hat sich die Diskussion um die Kosten erledigt.
Fazit
Um vielen der oben angefuehrten „Begrenzungen“ aus dem Wege zu gehen laeuft meiner Meinung nach die Entscheidung zwangslaeufig auf die LAN-Schnittstelle und somit auch mehr oder weniger auf das ArtNet-Protokoll heraus.
Empfehlungen
Selbstbauprojekte
Ulrich Radig AVR Art Net Node
Aufbaudoku:......................via Bilderserie
Bemerkung:.......................Ein sehr positiv aufgefallenes Interface. Vorbildliches Projekt! Schaut Euch das Projekt-File auf der Projektseite an!
Firmware:.........................Seit Einfuehrung oft verbessert, Kunden-Vorschlaege wurden zeitnah eingearbeitet.
.........................................Alte + neue Firmware als AVR-Projekt-Files sowie als compiliertes Hex-File auf der Projektseite.
Galvanische Trennung:....JA da LAN Schnittstelle (per Definition mittels Uebertrager galvanisch getrennt)
Layout:..............................Als Eagel-Datei bereitgestellt.
........................................ eigentlich zweiseitig aber man kann auch einseitig aetzen und die 8 Drahtbruecken
..........................................(des 2. Layers) per Hand aufbringen. Gut wenn man es einfach mag.
Links:
- Projektseite:……..……….. http://www.ulrichradig.de/home/index.php/avr/dmx-avr-artnetnode
- Projektfile:…………………..http://www.ulrichradig.de/home/uploads/File/AVR_ArtNetNode/AVR_ArtNetNode.zip
- Shop:………………….…… http://shop.ulrichradig.de/Bausaetze/AVR-ArtNet-Node-Bausatz.html
Schnittstelle.......................LAN
SMD-Bauteile.....................NEIN alles bedrahtete Bauteile zumindest in der Ver. die mir gerade vorliegt.
Treiber:..............................nicht erforderlich da ArtNet-Protokoll via LAN Schnittstelle.
DMXControl Projects e.V. Nodle U1 - USB-DMX Interface
Digital Enlightenment USB-DMX Interface
Fertigprodukte
FX5 - USB-DMX Interface
Sonstige Bemerkungen