DMX-Nebelmaschine: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Benutzer:StefanKrupop|Stefan Krupop]] ([mailto:Stefan.Krupop@dmxcontrol.de Mail], Homepage)
* Stefan Krupop ([mailto:Stefan.Krupop@dmxcontrol.de Mail], Homepage)


=== Ziel ===
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Aktuelle Version vom 14. Januar 2013, 16:03 Uhr

Autor

  • Stefan Krupop (Mail, Homepage)

Ziel

  • Umbau einer billigen McCrypt-Nebelmaschine auf DMX-Steuerung

Beschreibung

Fogger.jpg

Wahrscheinlich jeder kennt diese einfachen 700W-Nebelmaschinen, die unter verschiedensten Namen vertrieben werden: Bei Antari z.B. als F-80, bei Conrad als McCrypt. Meine habe ich mal für 10€ bei der lokalen Conrad-Ramschbude mitgenommen.

Da diese Teile nur eine einfache Kabelfernbedienung haben, die zu allem Überfluss auch noch mit Netzspannung arbeitet, kann man sie nur schlecht in eine bestehende Lichtanlage integrieren. Man müsste das Kabel immer irgendwie verlängern (was lebensgefährlich sein könnte) und im richtigen Moment der Show das Knöpfchen der neben dem Pult liegenden Fernbedienung drücken... Daher war für mich klar, dass meine Nebelmaschine mal DMX lernen sollte, frei nach dem Motto: "Pimp my Fogger!" :-)

Um Nebelmaschinen mit DMX auszurüsten gibt es schon einige Interfaces, auch zum selberbauen (z.B. DMX4All). Diese ersetzen aber meist nur Fernbedienungstaster und Hauptschalter durch zwei Relais, so dass man diese Funktionen per DMX steuern kann. Ich wollte da etwas weiter gehen: Die Heizung soll per Triac geschaltet werden, die Pumpe kriegt ein Dimmermodul verpasst (in der Hoffnung, so den Nebelausstoss regeln zu können) und einen dimmbaren externen Anschluss für z.B. einen Ventilator soll es auch noch geben.

Umsetzung

ACHTUNG: Der Nachbau ist zwar mit den hier gegebenen Informationen durchaus möglich, aber dennoch nicht empfehlenswert. Es muss mit Netzspannung hantiert werden, die potentiell tödlich ist. Dazu kommen noch die relativ hohen Temperaturen. Auch kann ich nicht für die Fehlerfreiheit garantieren. Wer diesen Wahnsinn nachbaut, tut das auf eigene Gefahr ;-)

Elektronik

Die grundlegende Hardware für den Umbau gibt es schon auf Hennes Seiten. Die benötigten Module sind alle auf eine gemeinsame Platine geätzt:

Fogger Platine.jpg

Im linken Teil finden sich die drei Leistungsteile: Ganz links ein Switchmodul, an dem die Heizung hängt, daneben zwei Dimmermodule. Das Mittlere für die Pumpe, das Rechte für den (späteren) externen Anschluss. Die drei Triacs sind mit einer gemeinsamen Stromschiene aus einer alten PCI-Slotabdeckung verbunden. Darüber ist die Nulldurchgangserkennung zu erkennen.

Im rechten Teil befindet sich die "Intelligenz" des Gerätes. Hier sitzt der Prozessor mit allen nötigen Komponenten und dem DMX-Transciever.

Die einzelnen Module sind nicht auf der Platinenunterseite verbunden (also nicht neu layoutet), sondern ganz einfach über Litze auf der Oberseite.

Zusätzlich gibt es noch einen Spannungsteiler mit passendem NTC, um mit dem Analog-Komparator des Mikrokontrollers eine Aussage über die Temperatur machen zu können.


Insgesamt sieht die Beschaltung jetzt so aus:

Fogger Schaltung.gif

Im linken Teil ist der Spannungsteiler mit dem NTC zu sehen. Dieser liefert eine temperaturabhängige Spannung an den Mikrocontroller. Da dieser keinen Analog-Digital-Wandler besitzt, muss hier ein einfacher Vergleich mit der internen Spannungsrefernz des Controllers reichen. Liegt die Spannung unter 1.23 V muss geheizt werden, darüber wird die Heizung abgeschaltet. Der rechte Teil zeigt die (einfache) Verdrahtung der Nebelmaschinenkomponenten.

Damit ist der elektronische Teil des Umbaus abgeschlossen, nun muss noch das Gehäuse entsprechend angepasst werden.

Mechanik

Fogger Back.jpg

Die alte Anschlussbuchse für die Kabelfernbedienung wird entfernt und das entstandene Loch für die beiden XLR-Anschlüsse vergrößert. Dann noch einen Durchbruch für die DIP-Schalter und zwei Löcher für die Status-LEDs. Die DIP-Schalter sind auf ein Stück Lochrasterplatine gelötet, das dann gut von innen mit Heisskleber befestigt werden kann.


Die "Hauptplatine" findet ihren Platz neben dem Heizelement und wird von zwei Winkeln gehalten. Dazu habe ich einfach zwei PCI-Slotabdeckungen passend gekürzt und mit einem weiteren Loch versehen (den 90°-Winkel haben die Teile ja ab Werk ;-)

Fogger Platine Pos.jpg


Den NTC-Widerstand wird einfach in Schrumpfschlauch eingepackt und zwischen den Heizblock und dessen Isolierung geschoben:

Fogger NTC.jpg


Der nötige Trafo (bei mir 8V und max. 10W) ist mit Heisskleber neben dem Fluidtank befestigt. Da es dort hinten nicht so warm wird sollte das auch halten.

Fogger Trafo.jpg


So weit zum Hardwareumbau. Jetzt fehlt "nur noch" eine passende Firmware im Controller, um der ganzen Konstruktion etwas Leben einzuhauchen.

Software

Die Software ist in C (AvrGCC / WinAVR) geschrieben. Sie kümmert sich um den DMX-Empfang und die korrekte Ansteuerung der einzelnen Module.

Die rote LED zeigt dabei den DMX-Status an. Bei fehlendem oder fehlerhaftem Signal blinkt sie, ist das Signal korrekt leuchtet sie. Die grüne LED blinkt wenn die Maschine aufheizt und leuchtet wenn die Betriebstemperatur erreicht ist.

Die Steuerung per DMX belegt drei Kanäle:

  • Bei einem Wert >128 auf dem ersten Kanal wird die Heizung eingeschaltet und die Pumpe bei erreichen der Arbeitstemperatur freigegeben
  • Der zweite Kanal regelt die Pumpenleistung
  • Auf dem dritten Kanal wird der externe Anschluss gedimmt

Hier nun die Firmware zum Projekt: DMX_Fogger.zip
Noch einmal die Warnung: Es handelt sich hierbei nicht um ein direkt nachzubauendes Projekt, sondern um eine Beschreibung, wie ich es gemacht habe. Dementsprechend ist auch die Firmware nicht einfach in den Prozessor zu brennen und dann zu erwarten, dass alles auf Anhieb funktioniert - also alles auf eigene Gefahr!

Technisches zur Nebelmaschine

  • Vorher:
    • Fernbedienung mit Kaltgerätestecker
    • Nur Nebeln/Nicht nebeln möglich
  • Nachher:
    • Steuerbar mit 3 DMX-Kanälen
    • Nebelmenge ist fernsteuerbar
    • externer Anschluss für z.B. Lüfter vorgesehen
    • Verdampfertemperatur einstellbar
  • Basiert auf Hennes Projekten:
    • 1x DMX-Transceiver (Rev. 2.2)
    • 2x Dimmermodul
    • 1x Switchmodul
    • 1x Nulldurchgangserkennung
  • Zusätzlich ein NTC zur Temperaturüberwachung
  • Firmware in C (AvrGCC) geschrieben