Waterscreen

Aus Deutsches DMXC-Wiki
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Informationen
Autor: Christian Holzner (Hoc)
Veranstaltungsdatum: Februar 2007
Location: Im Keller :-)
Ort: Bayern
Waterscreen
Geräte: Licht
1 Eurolite TS-255
1 Selbstbau-Paralellport-Relais-Switchpack
4 "Gobo-Projektorlampen" von IKEA
1 IKEA-Spot 12V mit LED-Leuchtmittel (weiß)
1 PAR36-Spot (weiß)
1 alten Derby
1 Eigenbau-Mini-Waterscreen (1m Diagonale)
Steuerungen: Licht
1 DMXControl 2.9
1 DMX4All-MiniDMX-USB-Interface


Um die Fähigkeiten des Audioplayers einmal auszuloten entstand folgendes kleines Projekt.

Man nehme was halt so im Keller rumliegt: (siehe rechts) und 7 Stunden zusammenhängende Zeit an einem verregneten Sonntag... :-)

Projektidee

Am Anfang stand der Waterscreen... :-)
Vielleicht hat das der eine oder andere schon mal gesehen. Man projeziert von hinten auf einen Wasserfall und erreicht damit erstaunlich schöne Effekte. Beispiele hierfür fanden sich für mich zuerst vor zig Jahren im "Gardaland", einem Vergnügungspark am Gardasee in Italien. Dort wurde durch Düsenreihen ein länglicher Springbrunnen mit ca. 6-8m Höhe erzeugt und von hinten mit Lasermustern bestrahlt. Ein wirklich unglaublicher Effekt! Danach hatte ich ähnliches nur auf der EXPO in Deutschland bewundern können als dort von Querträgern an Baukränen das Wasser lediglich "heruntergelaufen" ist um einen leichten "Wasservorhang" zu erzeugen, der dann wiederrum von starken Beamern als Rückpro-Leinwand genutzt wurde. Eine halbdurchsichtige Riesenleinwand. Von da an wollte ich sowas schon immer selbst bauen. :-)
Ein alter länglicher Blumenkasten (dicht), zwei Meter Gartenschlauch, ein paar Holzlatten, eine Aquariumpumpe und etliche kleine Löcher im cm-Abstand nebst einem halb überflutetem Keller waren nötig und schon hatte ich endlich was ich wollte. Das war am Samstag Nacht.
Aber was nun? Mit dem Beamer anleuchten ist bei der Größe (eher "Kleine") schlichtweg hoffnungslos. Man kann nur grobe Muster erkennen. Also kam ich auf dem TS-255. Und wenn da noch mehr Lichtzeug rumliegt und ich eh schon mal was mit dem Audioplayer testen wollte ging es am nächsten Tag auch schon los...
Voraussetzung war es lediglich Dinge zu verwenden die sowieso herumliegen. Ich wollte schließlich am Abend ein Ergebnis haben und am Sonntag kauft es sich so schlecht weitere Teile ein.
Zuerst einen lustigen Song gesucht (Lieblings-CD von Frau gekrallt) und ran an's Werk.

Aufbau / Projektkonzept

Man kann bereits mit relativ wenigen Geräten eine lustige Show aufziehen. Aber man muss bedenken, dass man mehrere "Baustellen" braucht. Sprich: Gruppen von Effekten die an sich schon alleine einen kleinen Schauplatz bieten. Und von diesen Schauplätzen kombiniert man mehrere zur gesammten Show. Klein anfangen und nach und nach die anderen Schauplätze in's Spiel bringen. Damit findet der Zuschauer im Verlauf der Show immer wieder etwas neues und es bleibt interessant.
Und genau da kam nun mein Problem mit "nur" 8 Kanälen und einem Scanner. Wie soll man daraus etwas zaubern?
Klein anfangen heißt ja schonmal mindestens zwei Spots. Diese finden sich am Anfang der Show und übernehmen im weitern Verlauf einen festen Part der sich im Song immer für ein paar Sekunden zwischen den Refrains wiederholt. Dazu kombiniert man einen von den Goboprojektoren ("Stern") und erhält die Effektgruppe "Spots". Es ist absolut aussichtslos zu versuchen jeden Scheinwerfen auf den Takt im Audioplayer einzusetzen. Daher bündelt man seine Schauplätze am besten in Effekte die bereits recht Taktgerichtet aufgebaut werden. Startet man diese dann auf einen Takt laufen die Einzelschritte wunderbar weiter als hätte man sie dort platziert. Natürlich kann man hier auch zusätzlich das BeatTool verwenden. Ich habe mich da eher auf das Baugefühl verlassen.
Dann gibt es Schauplatz 2: Das Spiel mit dem Elch. Es handelt sich dabei um zwei weitere Goboprojektoren (Ich wage kaum diese Teile so zu bezeichnen, aber für sowas geht's). Immerhin bieten die zwei Lampen schon ganze fünf Effekte (abwechselnd, gleichzeitig, einzeln blinken und zwei Kombinationen) und bilden die Gruppe "Elch".
Schauplatz Nummer 3 ist der Scanner. Er hat hier sechs Effekte, drei davon allerdings in Kombination mit dem Waterscreen. Damit habe ich wahrscheinlich mit dem flexibelsten zur Verfügung stehenden Gerät die wenigsten Effekte erstellt... :-)
Schauplatz 4 ist der Waterscreen selbst. Er wird nur aktiviert wenn der Refrain erklingt. Und um im Konzept zu bleiben stellt er wahrscheinlich den langweiligesten Effekt dar den es hier gibt. Ein Effekt in der Gruppe "Water" mit einem Befehl "on" in einer Schleife. Drückt man auf "Alle Effekte stoppen" hat man hier sogar eine gewisse "Not-Aus"-Funktion...
Immerhin gibt es für den Waterscreen neben dem Scanner noch eine weitere Lichtquelle in Form des vierten IKEA-Projektors. Auch dieser ist alleine in seiner Gruppe (die noch nicht mal einen Namen hat) und funtioniert wie der Waterscreen auch, einmal "on" in Schleife. Er hat lediglich eine bunte Farbscheibe und eine Effektlinse und heißt daher schlichtweg "Bunt". (und ist leider auf dem Video kaum zu erkennen)
Der letzte Baustein ist noch der Derby für den "Schlußknall". Viel Bunt, viel Licht, viel Bewegung. Da es ein "Stand-alone" ist, hat auch er nur ein "on" in einer Effektschleife.
Wer sich das Projekt genau ansieht wird jedoch noch eine kleine Inkonsequenz feststellen. Ein Effekt nennt sich "Spezialstelle" und befindet sich in der Gruppe "Spots". Er verwendet jedoch sämtliche normalen Lampen (Also 2xSpots, 2xElch, 1xStern und 1xbunt). Das kommt daher, da vor dieser Spezialstelle (eine ruhige Phase im Lied) der letzte Effekt ein "Spots"-Effekt ist. Für den Wechsel brauche ich nur den neuen Effekt zu starten. Da "Immer nur ein Effekt ausführen" aktiv ist und beide Effekte zur gleichen Gruppe gehören spare ich mir einen Stop-Befehl für die Spots.
Aufbau und Konzeption fertig, für jeden Schauplatz eine Handvoll Effekte erstellt und los geht's!

Abaufsteuerung über Audioplayer

Im Audioplayer wird daher auch nicht jede Lampe einzeln gesteuert sondern es werden lediglich Effekte gestartet. Da eigentlich alles in diesen "verpackt" ist kann durch ein "Alle Effekte stoppen" einfach ein Break/Blackout realisiert werden. An Anfang und Ende wird damit auch simpel dafür gesorgt, dass alles abgeschaltet/zurückgesetzt ist.

Und so sehen die 58 Befehle innerhalb von 2:50min grafisch aus:
Audioplayer02-2007-Ansicht.gif
Nachdem etliche Steuerbefehle recht knapp aufeinanderfolgen, kann man diese in der gezeigten Auflösung kaum auseinanderhalten.
Die komplexeste Arbeit ist das Zusammenfügen der Effekte zur fertigen Show. Nachdem hier die Effekte dem Aufbau des Liedes folgen und zum Schluß hin mehr (gleichzeitig laufend) werden hat es sich als praktikabel herausgestellt eine Effektgruppe vom ersten Auftreten bis zum Schluß durchgehend zu bearbeiten/einzufügen. Danach erst die nächste Gruppe anfangen und ebenfalls fertig machen. Damit kann man sich beim Testen immer auf den "neuen" Teil konzentrieren und man verliert nicht so schnell den Überblick. Geht man dagegen linear vor, so stößt man bei diesem Konzept gegen Ende auf die Schwierigkeit verschiedene Teile zu verschiedenen Punkten gleichzeitig auf den Ton abzustimmen. Treibt einen in den Wahnsinn oder in die Erkenntnis es nach ersterem Vorgehen zu machen... :-)

Video

Das Video der fertigen Show kann man sich der Homepage herunterladen.(Video leider nicht mehr vorhanden)
Man hört deutlich anfangs (und am Ende) das Surren des TS-255 sowie zwischendrin das Rauschen des Waterscreens so wie es auch ein Zuschauer live erleben würde.

Download Projektdatei

Die Projektdatei kann man hier herunterladen.
Darin enthalten sind sämtliche DMXC-Dateien, die Gerätedefinitionen, ein Hintergrundbild (Demo.jpg) sowie eine (relativ) leere mp3-Datei in der richtigen Länge.

Um das Projekt laufen zu lassen müssen die Fenster "Audioplayer" und "Effekte" geöffnet sein.